Du willst also meinen Job #3: Game Designer mit Tim Rachor

Hi Tim, danke dass Du Dir die Zeit dafür genommen hast! Stell Dich den Lesern bitte mal vor.

Hi, ich bin Tim und bin als Game Designer bei Gameforge angestellt.

Wie lange bist Du schon in diesem Berufsfeld tätig?

Mittlerweile sind es schon sieben Jahre, ist mein erster Job, den ich nach dem Ende meines Informatikstudiums begonnen habe.

Musst Du für diesen Job viel reisen?

So gut wie gar nicht. Einzig ein paar Messen oder Fortbildungen innerhalb Deutschlands.

Woran hast Du in gearbeitet, auf dass Du besonders stolz bist?

An einer ganzen Reihe von sehr coolen Spielen, die von abermillionen Menschen auf der ganzen Welt gespielt werden.

Wie sieht dein Arbeitstag aus?

Als aller erstes Frühstück im Büro, und dabei stöbere ich News- und Fachseiten aus dem Gamingbereich durch.

Dann Daily Standup Meeting, bei dem alle Teammitglieder berichten, woran sie gerade arbeiten.

Den Rest des Tages verbringe ich dann entweder am Computer und designe Systeme für unsere Spiele oder bin in Meetings mit den unterschiedlichsten Bereichen aus unserem Unternehmen.

Das eigentliche Design der Spiele entsteht bei uns größtenteils in Excel-Sheets, Wikiseiten und Mockups. Excel bietet die mathematische Grundlage und Formeln für die Spielregeln, im Wiki sind die Regeln selbst dokumentiert und die Mockups helfen bei der Visualisierung des Ganzen.

Was magst Du an Deinem Job am liebsten?

  1. Die Heureka-Momente wenn man eine elegante Lösung für ein große Problem in seinem Spiel gefunden hat
  2. Das Feedback der Fans, die dich immer dazu anspornen Dein Spiel noch besser machen zu wollen und es noch weiter zu entwickeln.
  3. Der Gedanke, dass es da draußen viele Hunderttausende oder sogar Millionen Menschen gibt, die einen großen Teil ihrer Freizeit mit etwas verbringen, an dem man selbst einen sehr großen Anteil hat ist Wahnsinn; zu gleich begeisternd und erschreckend. Ich hoffe, dass ich mit dem was ich tue die Leben unserer Fans etwas fröhlicher und unterhaltsamer mache.

Was ist das außergewöhnlichste, was Du in Deinem Job bislang erlebt hast?

Die Veröffentlichung meines ersten Spiels bei dem ich vom ersten Konzept bis zum fertigen Produkt das Game Design geleitet habe. Sozusagen hat mein Baby das Licht der Welt erblickt.… just kidding!

Der Firmenurlaub im Robinson Club in Andalusien natürlich!

Wenn ein WeWillWork Guerrillero ein Game Designer werden will, welche Fähigkeiten sollte er in den Beruf mitbringen?

Die wichtigste Fähigkeit eines Game Designers ist für mich das Verständnis von Spielmechaniken und wie sie miteinander interagieren. Also der Blick hinter die Kulisse darauf, wie tatsächlich verschiedene Regeln und Elemente ineinandergreifen und vorausschauen zu können, wie Änderungen schon an kleinsten Teilen im Spiel große Auswirkungen auf die Erfahrung der Spieler haben können.

Dabei geht es meistens weniger darum Ideen zu haben als Lösungen für konkrete Anforderungen, die ein Spiel erfüllen muss, um erfolgreich zu sein.

Nicht zu vergessen ist auch die Fähigkeit diese Lösungen bis ins Detail ausarbeiten und zu dokumentieren, dass die Entwickler sie im Anschluss umsetzen können.

Also grundsätzlich kann man sagen, dass man viel Erfahrung mit Spielen haben sollte, aber nicht nur diese zu spielen sondern sich auch tiefer mit deren Innenleben auseinandersetzen. Zum Beispiel kann man durch Modding, bei dem man bestehende Spiele verändert, viel lernen.

Mathematische und technische Grundkenntnisse sollte man auch mitbringen und gute Englischkenntnisse werden häufig auch vorausgesetzt.

Auf was sollte man achten, wenn man sich dazu entscheidet ein Game Designer zu werden?

Es ist nicht einfach in der Spieleindustrie Fuß zu fassen. Hilfreich können hier Praktika in anderen Bereichen sein, wie häufig üblich Qualitätssicherung oder Community Management, um die Branche einmal von innen kennen zu lernen oder auch Kontakte zu knüpfen.

Messen wie die Gamescom oder Making Games Talents können auch gute Anlaufpunkte sein, um sich über die verschiedenen Arbeitgeber in dem Bereich zu informieren.

Warum hast Du Dich für dieses Berufsbild entschieden?

Ich war seit meiner Kindheit begeisterter Zocker und hatte immer selbst Ideen für neue Spiele, die ich umsetzen wollte. Als ich noch zur Schule ging gab es das Berufsbild des Game Designers noch nicht, deswegen plante ich Spieleentwickler zu werden.

Als ich jedoch das erste Mal von Gamedesign hörte, wurde mir schnell klar, dass das der Bereich in der Spieleentwicklung war, der mich am meisten reizte und ich die programmiertechnische Umsetzung dann gerne anderen überließ.

Dennoch habe ich ein Informatikstudium absolviert, was sich auch im Arbeitsalltag als durchaus nützlich erwiesen hat, weil es die Schnittstelle zu den Entwicklern verbessert und einem beim systematischen Aufbau und der Architektur eines Spiels weiterhelfen kann.

Danke für Deine Zeit und die großartigen Antworten, Tim!